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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bd. 1 - S. 382

1854 - Leipzig : Engelmann
382 Untergang der alten Welt. den Bulgaren und den slavischen Stämmen im Süden und Norden der Donau beizubringen. Uebrigens blieb Konstantinopel durch das ganze Mittelalter hindurch der Sitz der Bildung und Gelehrsamkeit. Wahrend das übrige Europa sich langsam aus dem Dunkel der Unwissenheit, des Aberglaubens und der Barbarei herausarbei- tete, bewahrten die byzantinischen Schriftsteller noch wissenschaftlichen Sinn und Kenntniß der menschlichen Dinge. Johannes Grammaticus aus dem Anfang des siebenten Jahrhunderts, der gelehrte Erklärer des Aristoteles und Verfaster vieler Schriften aus dem Gebiete der Grammatik und Philosophie, Johannes von Damascus, der Begründer der systematischen Theologie aus dem 8. Jahrhundert und der Patriarch Photius (st 891), ein Mann von umfassenden Kenntnissen, in der kirchlichen Literatur wie in der Alterthumswissen- schaft, waren weit hinstrahlende Lichter in jener Zeit der literarischen Oede. Aber Sittlichkeit und Tugend waren dahin. Selbst die kräftigsten Kaiser schändeten ihren Kriegsruhm durch unmenschliche Grausamkeit, und Luxus und Sinnenge- nuß galten für die Würze des Lebens. — Die unter Vasilios und seinen Nach- folgern veranstaltete Gesetzessammlung, Basiliken genannt, ging zunächst aus einer Uebersetzung, Verkürzung und Umgestaltung des Justinianeischen Rechts- buchs (§. 250.) hervor, wurde aber in der Folge erweitert und dient als wichti- ges Hülfsmittel für die Kritik und Auslegung des Corpus juris. Das Gesetzbuch der Basiliken erfuhr verschiedene Revisionen und reicht in seiner jetzigen Gestalt nicht über die Zeit des Constantin Porphyrogennetos (c. 950) hinaus. Iv. Die Araber unter dem Einfluß des Islam. §. 257. Das Innere der Halbinsel Arabien ist eine weite von Bedui- nenhorden (Nomaden) durchstreifte Sandwüste, wo kein Schattengegen den glühenden Brand der Sonne Schutz gewahrt, wo selten um eine Quelle oder einen bald im Sande versiegenden Bach ein grasreicher, mit Palmenhainen be- wachsener Rastplatz (Oase) die Einförmigkeit der endlosen Ebene unterbricht, wo nur das Kameel, das Hunger, Durst und Schlaflosigkeit ertragen kann, und von dem Alles, Fleisch, Haare, Milch, selbst der Mist brauchbar ist, die Ver- bindung zu unterhalten vermag. Auf ihm und aus dem edeln, flüchtigen Pferde beruht der Reichthum der Wüstenbewohner (Beduinen, auch Sarazenen genannt). Der südwestliche von fruchtbaren Thalern durchzogene Küstenstrich (Jemen) heißt wegen seiner Fruchtbarkeit das glückliche Arabien. Hier gedei- hen in der tropischen Atmosphäre, welche durch die Höhe des Gebirges und durch die Winde, die über den Ocean heranwehen, abgekühlt wird, kostbare und edle Früchte. Hier ist das Land des Weihrauchs, des Zuckerrohrs, der Kaffeestaude (Mokka), der Granatapfel, der Feigen und Dattelpalmen, der Weizen- und Durrafelder, und ein edles, bildungsfähiges Volk lebt hier in stolzer Unabhängig- keit. Nicht sehr weit von der Küste des rothen Meers liegen in der Provinz Hed- jas die Prophetenstadte Mekka und Medina. Nur das nördliche, von kahlen Granitfelsen durchschnittene petraische Arabien, mit der alten Hauptstadt Petra (hebr. Sela), war von den Römern betreten worden. — Die Bewohner des glücklichen Arabiens waren durch den ausgebreiteten Karavanen- und Seehandel, den sie schon in den ältesten Zeiten trieben, reich und dem Luxus und Wohlleben ergeben, indeß die Nomaden der Wüste unter ihren erblichen Stamm- und Familienhauptern (Emirs, Scheikhs) ein einfaches, mäßiges Leben führten.

2. Bd. 1 - S. 33

1854 - Leipzig : Engelmann
33 Morgenländische Völker. Nußbaumwäldern beschattet; in den Thälern gedeihen Wein, Feigen, Oliven, Granatapfel und Korn. — 4) Mesopotamien, fruchtbare Ebene mit weidereichen Tristen, Städte a) im westlichen Distrikt Osrhoöne: Edessa, Bathna (Markt für indische Maaren), Carrä (Niederlage des Crassus durch dieparther a. 53), Nicephorium, Circesium u. a. r-) im östlichen Distrikt Mygdonia: Nistbis, volkreiche Haupt- und Handelsstadt; D ara, starke Festung, Singara, H a tr ä u. a. „Nachdem die beiden Flüsse die Berg- ketten Armeniens, welchen sie entströmen, durchbrochen haben, geht ihr Lauf durch ein ziemlich hoch liegendes Steppenland, dessen Einförmigkeit durch Felskämme, Hügelreihen, Seen und fruchtbare Strecken unterbrochen wird, während die Ufer der Flüsse mit Wal- dungen von Platanen und Cyprcssen besetzt und von Wiesen eingeschlossen sind. Mit der Abflachung des Bodens werden diese fruchtbaren Niederungen an den Flüssen breiter, aber das Land zwischen den Strömen wird desto öder und baumloser, und duldet nur Wander- hirten und Hcerden von wilden Eseln, Straußen und Trappen als seine Bewohner." Wie Aegypten erhalten auch diese regenlosen Länder ihre befruchtende Bewässerung durch die jährliche Ueberschwemmung der beiden Ströme, die jedoch nicht so regelmäßig verläuft wie die des Nil. „Oft wirst der Tigris statt befruchtender Wasser verheerende Fluthen über die Ebene und verwandelt dieselbe bis zu dem sumpfigen Delta an seiner Mündung in einen breiten wogenden See." Vii. Syrien, Phönizien, Palästina. I) Syrien, ostwärts vom Euphrat, ist im Norden gebirgig mit fruchtbaren Thälern, im Süden heiß und trocken; im Ganzen gut angebaut und von volkreichen Städten bedeckt, reich an herrlichen Südfrüchten; Haupt- fluß ist der vom Lib an o n herabfließcnde Orontes. Es zerfiel in das nördlichesy- rien und in das hohle Syrien (C öl es yrien) eine eigenthümliche Felsenspalte zwi- schen Libanon und Antilibanon. Unter den Städten sind zu bemerken: Samosata am Euphrat (Geburtsort Lucians); Hicropolis mit einem prachtvollen Tempel; dasauf einem von drei Seiten unzugänglichen Felsen erbaute feste Seleucia; Thapsacus, alte Handelsstadt am Euphrat. Palmyra (Thad m or) aus einer palmenreichen Oase in der syrischen Sandwüste; das von herrlichen Tristen für Pferde und Elephanten umgebene Ap amea am Orontes, gleich L a o d i c ea und den meisten Städten von den Seleuciden gegründet; Emesa mit seinem berühmten Sonnentempel (Schlacht 273 n. Ehr.). An- tiochia, von Scleucus Nicator in einer reizenden Gegend am südlichen User des Orontes angelegt, 2'/- Meilen im Umfang. Daphne, ein von Cyprcssen- und Lorbecrhainen um- gebener üppiger und sittenloser Lustort der syrischen Könige. In Cölesyrien lagen: Da- mascus, uralte Hauptstadt in einer reizenden Gegend (schon zur Zeit der Römer durch Waffcnfabriken berühmt), Heliopolis (Baalbek), Sitz dessonnencultus mit einem von Anton. Pius erbauten herrlichen Tempel. — 2) Phönizier» (Palmenland). Südwestlich von Syrien bis zum steilen Berge Karmel lag das Küstenland Phönizien am cederreichen Libanon, mit welchem weiter ostwärts der Antilibanon (mit dem höchsten Berge Her- men) parallel läuft. „Auf diesen Höhen wird die Lust reiner und kühler, Terrassen von Feigen- und Maulbeerbäumen wechseln mit Weinpflanzungen , auf dem breiten Rücken der höheren Bergzüge erhebt sich der Wald der Cedcrn und noch vor dem höchsten Felscnkamm liegen grüne Abhange, auf denen zahlreiche Heerden schwarzer Ziegen weiden, beunruhigt von Schakals, Bären und Löwen, welche in den öden Schluchten hausen." Unter den selbständigen, rcpublicanisch regierten und in einem Städtebund vereinigten phönizischen Städten sind die bedeutendsten Arädus, Tripolis, Byblus, Berytus, das betrieb- same Sidon, das mächtige Tyrus, A c c a oder P t o l e m a i s u. a. Neben den industriö- sen Phöniziern hausten in dem Libanon einige kriegerische Räuberstämme, die Jturäer, Sicarier (Dolchmänncr), die Borfahren der in den Kreuzzügcn so gefürchteten Assas- sinen, u. a. — 3) Palästina, südwärts von Syrien und Phönizien, ein gebirgiges aber fruchtbares, an Schluchten und Höhlen reiches Land, durchströmt vom Jordan und Weber, Geschichte. b.aufl. 3

3. Abt. 2 - S. 673

1830 - Hannover : Hahn
Sibirien. 673 uni» der Anadyrsche Busen. — Das Klima des Landes ist im All- gemeinen rauh, jedoch chat der S. in den W. Gegenden sehr milde Sommer, ja oft große Hitze; dagegen herrscht im N. fast beständiger Winter, so daß der Morastboden keinen Fuß tief aufthauet; selbst die Selenga unter 50° Br. ist regelmäßig bis zur Mitte des April mit Eis bedeckt. Die -Produkte des Pflanzenreichs sind daher nicht von großer Bedeutung. Ungeheure Waldstrecken von Nadelhölzern und Birken sind in O., Ulmen, Linden und Ahorn nur in W. In den fruchtbaren Gegenden bauet man viel Getreide; schöne Garten- früchte und Taback, in S. etwas Wein; Obstbäume wollen nicht recht' gedeihen. Herrliche Wiesenflächen und selbst in Kamtschatka noch Kartoffeln und anderes Gemüse. Rhabarber, Spargel und Ho- pfen ist in S. wild. Selbst die Steppen sind im Frühling mit Kräutern und Blumen bekleidet und bieten dann einen lieblichen An- blick dar. Wichtig sind die Produkte des Thierreichs. Viehzucht ist sehr bedeutend, besonders unter den Nomaden der Steppen, wo auch das Schaf mit dem Fettschwanze und wilde Pferde in ganzen Heerden; auf dem Gebirge lebt der Argali, das Elenthier (inw. des Jenisei) und Hirsche und Rehe in Überfluß, so wie Antilo- pen, Wölfe und Bären; auch das Dsiggetai läßt sich schon sehen und der Steinbock hauset hier noch; das wilde Schwein lebt in den Ebenen; Luchse und Moschusthiere in den S.gebir- gen östlich vom Jenisei; das Rennt hier in N. westlich vom Jenisei; besonders wichtig sind die Pelzthiere, die aber nicht allethalben gleich viel und gut sich finden. Bären und Wölfe sind überall zahlreich, Zobel schlecht in W. des Jrtisch, am besten in O. der Lena, Steinfüchse am N. Jenisei, Vielfraße am S.jenisei, Herme? line vorzüglich zwischen Ob und Jenisei, Eichhörnchen in So. der Lena, Marder, gut in W., Biber zwischen Ob und Jenisei. In Kamtschatka bemerken wir eine durch ihre Wurzelvorräthe für die Eingebornen wichtige Mäuseart. Fische ernähren die Gewässer in unglaublicher Menge, die Seeküste viele Robben, die sogar im Bai- kal leben. Höchst lästig ist im Sommer die große Menge von Brem- sen und Mücken. Reich sind die W. und S. Gebirge an Metal- len, an Gold, Silber, Kupfer und Eisen; besonders merkwür- dig sind die an der O. Seite des Ural seit 1814 entdeckten Goldsand- flötze, die an Reichthum den Amerikanischen Gebirgen nicht nachzuste- hen scheinen, aus denen man 1823 schon 4500 Pf. Gold, 1824 gegen 8000 Pf. gewann und die 11,500 Arbeiter beschäftigten. Die Gold- sandlager nehmen von Werchoturje bis zum Flusse Ural eine Strecke von fast 150 M. ein. Im Ural befinden sich 60 Eisengruben u. Hüt- ten, 69 Kupfergruben und Hütten, mehr als 120,000 Menschen leben daselbst von Berg- u. Hüttenbau. Wemerkenswerth ist die Entdeckung der Platina im Ural seit 1823, vorzüglich in dessen westlichen Thei- len. Die südlichen Gebirge haben besonders ergiebige Silbergruben. Von anderen Mineralien finden sich in verschiedenen Gegenden Stein- kohlen, Marienglas, Schwefel, Salz, mancherlei Edel- steine, Blei u. a. Treibholz wirft das Meer in großer Menge

4. Abt. 2 - S. 666

1830 - Hannover : Hahn
666 Asien. den Mongolen, genauer weiß man aber von ihrer Sprache und Ab- kunft nichts; Sitten, Bildung, Beschäftigung, Religion und Verfas- sung sind ganz Chinesisch. Ein König regiert daö ganze Land unab- hängig , giebt aber sowohl dem Könige von China, als Japan Tribut. Keine Aus - und Einwanderung wird geduldet und an Verkehr mit Europäern ist nicht zu denken. Die Hauptst. Kingkitao soll eine große Bibliothek haben. — Der S. Spitze gegenüber liegt die Insel Quelpaert, 13 M. im Umfange. Die T a t a r e i. Große — 30 bis 32,000 Q. M. Die Gränzen sind in O. daö Chinesische Hochasien, in W. der Kaspische See, in S. Persien und Kabulistan, in N. die unbestimmte Gränze des Kirgisenlandes; Lage etwa zwischen 36 bis 45° N. Br. Die Tatarei bildet den W. Abhang von Hochasien; daher in O. hohe mit ewigem Schnee bedeckte Gebirge, die ihre Arme weit nach W. hin erstrecken und sich allmälig ganz ver- lieren, so daß zuletzt eine völlige Ebene, Steppe, Sandwüste und Sumpfland übrig bleiben. In So. ist der Hindu kusch, auf die- sen folgen gegen R. der Belur-, Ala- und Kara Tag (Tag oder Tan heißt Gebirge). Das Bergland ist auf seinen Gipfeln meisten- theils waldlos, in O. schon Anfang des kalten Hochlandes von Klein- tibet und dem Chinesischen Turfan und der Songarei, mit strengen Wintern, aber mit gutbewässerten fruchtbaren Thälern, reich an edeln Metallen und Edelsteinen, in seinen westlichen Abhängen doch noch milde genug für Südfrüchte, das Quellland zahlreicher Flüsse, die sämmtlich zum Gebiete des Amu und Syr gehören, für die Geschichte und den Verkehr Asiens wichtig durch die Pässe, welche durch dasselbe vom Tieflande der Tatarei nach Hochasien, Kabulistan und Indien füh- ren. In S. erhebt sich das Persische Hochland Khorasan und das Afganische Kabulistan, die durch den Hindukusch mit Hochasien in Verbindung stehen. Daö Bergland verflacht sich gegen W. u. N. zum Tatarischen Tieflande zu völliger Steppenebene. Diese Fläche reicht bis zum Kaspischen See und besteht aus dürrem Sandboden, der aber besonders in der westlichen Hälfte unter der Oberfläche in geringer Tiefe sehr wasserreich ist, weil der lockere Sand den Flüssen einen groß- ßen Theil ihres Wassers entzieht. Sehr leicht lassen sich daher in die- ser Steppe Brunnen graben und Kanäle ziehen, durch welche die Wü- ste (dennn auch hier zeigen sich Wasser und Wärme als die Hauptbe- dingung des Pflanzenlebens) schnell in fruchtbare Fluren umgeschaffen wird. Daher der Reichthum solcher durch Natur oder Kunst bewässer- ter Gegenden, die gleich den Afrikanischen Oasen, ringsum vom Sand- meere oder dürren Thonboden oder kahlen Felsenhügelreihen umgeben sind; daher die hier so häufige Erscheinung, daß Flüsse nach und nach ihr Wasser verlieren, Sirmpfe und Lagunen bilden und von ihrer ur- sprünglichen Miindung ganz zurückweichen, besonders da der Flugsand so leicht den Lauf hemmt. Im Belur sind die Quellflusse des Amu oder

5. Abt. 2 - S. 774

1830 - Hannover : Hahn
774 Afrika. feit anlegen, denn oft findet man über 100 F. tief in dem lockeren Sande noch kein Wasser. Nicht so groß sind die Schrecknisse des öst- lichen Theils. Dieser ist meistentheils mit gröberem Sande und Kie- seln bedeckt, oder der Boden ist harter Thon und Fels (Kalk u. Sand- stein); zahlreiche Felsenreihen von unbedeutender Höhe unterbrechen die Einförmigkeit; Quellen und Bäche finden sich dann und wann; um sie her bilden sich Oasen oft von bedeutender Ausdehnung, mit Städten und Dörfern, oder wenigstens doch hinreichend, um den Karawanen zu Erfrischungsstationen zu -dienen. Die Sandfläche selbst ist ohne alle Vegetation, auf den Oasen aber finden sich die gewöhnlichen Getreide- arten, Südfrüchte, Palmen u. a. Pflanzen, auch bieten sie gute Wei- deplätze dar. Hausthiere, besonders das hier unentbehrliche Kamel, das Schiff der Wüste, finden sich dort in zahlreichen Heerden; in der Nähe derselben Raubthi ere, Strauße, Springhasen (Jerboas), Gazellen; auch Heuschreckenschwärme erscheinen hier. In der eigentlichen Wüste findet man oft Tage lang nicht ein lebendes Würm- chen und hier herrscht eine wahre Grabesstille. In Sw. sind große St einsalz lag er und in der Gegend des Senegal Gummiwälder. Die Luft ist am Tage unerträglich heiß, die Nächte unverhältnismäßig kühl; kein Wölkchen schützt gegen den glühenden Sonnenstrahl, nur vom Aug. bis Nov. fallen Regenschauer, die aber auch oft ausbleiben. Auch der Samum ist bekannt. Bewohnt ist dennoch diese Wüste. In W. sind es Mauren, wahrscheinlich von Arabern oder Berbern abstammend, Muhamedaner, mit Arabischer Sprache, des Schreibens kundig, aber sonst völlig roh, von ihren Heerden, von Raub und Han- del lebend, umbarmherzig jeden Fremdling als Sklaven fortschleppend. Ein Zelt von Kamelhaaren oder Hauten ist ihre Wohnung, ein wol- lenes Hemd oder Ziegenfell ihr Kleid, Milch, Gerste, Hirse, Datteln, selten Fleisch ihre Nahrung. In O. leben zwei Berberstämme, die Tibb us ganz in O., die Tuarikö in der Mitte, gegen W. bis nach Morokko hin, beide eben so roh als die Mauren, aber, namentlich die Tibbus, gutmüthiger, größtentheils Muhamedaner. Sie leben als No- maden, bewohnen aber auch die Oasen und reden eine vom Arabischen ganz verschiedene Sprache. Genau sind die genannten drei Völker- schaften nicht getrennt und namentlich sind die Mauren in S. sehr- weit verbreitet. An der Küste des Mittelmeeres und in der Nähe Ägyptens wohnen viele Arabische Stämme. Alle diese Völkerschaf- ten leben frei und unabhängig unter ihren Schecks, nur wenige zah- len den Paschas von Tripolis und Ägypten Tribut. a) Die wüste Barka (vergl. Tripolis) d. h. das Küstenland am Mit- telmeere vom Busen von Sidra bis nach Ägypten. Die ganze Nordküste vom Busen von Cabes an bis zum Nildelta, als Granze der Sahara in No. ist ganz verschieden von dem Sandufer der Wüste in W. Das Mit- telmeer ist hier von einer felsigen Hochebene umschlossen, welche theils steil ins Meer hinabfallt und ansehnliche Busen und Vorgebirge bildet, theils mit einem flachen Sandstriche umsäumt ist, der sich als Sandbank im Meere fortzieht und Untiefen bildet (die berüchtigten Syrten des Al- terthums). Die Halbinsel östlich vom Busen von Sidra ist ein. etwa

6. Abt. 2 - S. 775

1830 - Hannover : Hahn
Sahara. 775 1500 S'. hohes Hochland. Hin und wieder kommt die eigentliche Wüste zum Vorschein; auch Seen und Salzsümpfe sind an einigen Stellen, aber meistentheils zeigt sich nackter Fels, aber es giebt auch schon bewaldete Gegenden und fruchtbare Thaler und Ebenen, zum Theil höchst reizende Gegenden, so wie am Atlantischen Ozean die Sandwüste, so greift hier das Meer immer weiter ins Land ein und man sieht die Trümmer alter Städte schon mit Wasser bedeckt. Die Produkte der fruchtbaren Striche sind die gewöhnlichen der Berberei: Datteln, Granaten, Oliven, Baum- wolle, Durra, Taback, herrlichen Safran, Gerste, Weizen, Zedern, Fichten, Zypressen, Wein und Südfrüchte. Metalle sind nicht vorhanden, aber zahlreiche Heerden und mancherlei wilde Thiere. Zahllose Bienenschwärme in den Felsen. Heuschrecken bringt der drückende Südwind in unzähliger Menge. Die E. sind theils Mauren, theils Arabische Beduinen, auch Ju- den. Das Gebiet des Pascha von Tripolis reicht etwa bis zum 42° O. Von dort an behauptet der Pascha von Ägypten die Herrschaft; die Auto- rität beider ist bei den Beduinen aber sehr gering. Bemerkenswerth ist diese Küste besonders in O. durch die zahlreichen Ruinen alter Griechischer Städte, besonders die Menge von Grotten und Grabhöhlen der dortigen Gebirge. Die wichtigsten Punkte sind in der Reihe von W. nach O. fol- gende: Dagiura, Lebida in fruchtbarer Gegend, schöner Hafen, Mesurara, regelmäßig gebauet; Verfertigung von Strohmatten, Fußdecken, Säcken aus Ziegenhaar, Töpferei. Großer Sumpf bis Sulib fast 10 M. lang, mit Salzrinde bedeckt, der Hafen Zafran, wo die Gegend.gebirgiger wird; starker Safranbau; schöne Thäler, Schaf- und Iiegenheerden; Mukrahr, südlich davon Schwefelgruben; Hiänen, wilde Rinder; Sachrin oder So- kren, der südlichste Punkt des Busens von Sidra, Sand, Sumpf und kah- ler Fels; Hafen lurt'om, Bengasi in fruchtbarer Ebene, elende Hauser, schlechter Hafen, 2000 E. (Die Gärten der Hesperiden?); Teuchira oder Dokra, viele Ruinen; Dolmeira, Ruinen, versandeter Hafen, Vorgebirge Ras Sem oder Razar; Grenna, das alte Lyrene, auf einer Hochebene, Straßen in Felsen gehauen, zahllose Grabmäler und Reste alter Gebäude; Derne von herrlichen Gärten umgeben, Gränze des eigentlichen Barka, welches von hier bis Sachrin reicht. Noch jetzt nähren sich die E. dieser Gegend von Lorosbohnen. Der Hafen Bomba, ziemlich sicher. Von hier aus nach O. wenig bekannte Küste. b) «östliche (Dafett.— Die Rleine Gase, El wah, Zwischen 28 und 29° N., 20 M. vom Nil entfernt, 3m. lang, deren E. entweder Araber oder Berbern sind, fruchtbar an Reis, Datteln und Südfrüchten, mit Quellen versehen. Ruinen aus alter Zeit, wie in Ägypten. El Rassar und Zebu sind bewohnte Örter. — Die Mittlere Gase, Dakel, in Sw. von der vorigen. — Die Große Gase, südlich von der Kleinen Oase, 26 bis 27° N. V., 13 M. lang, von Arabern bewohnt, mit der Stadt El Rargeh, von Karawanen besucht. — Die Gase Dar (d.h.land) Für, 12 bis i6°N.br. Die größte von allen, mit zahlreichen E. vom Berber- stamme, Muhamedanischer Religion, unter einem Sultan. Große Kara-

7. Abt. 2 - S. 863

1830 - Hannover : Hahn
Mexico. Einleitung. 863 nicht der Tegujo (cho) und Timpanagos hoch in N. am Grünen Gebirge, die noch nicht ganz bekannt sind, einen größeren Umfang ha- den. Verschiedene Salzseen, zu denen auch der Tegujo gehört, der vielleicht durch den St. Philipp zum Stillen Meere abfließt und den Buenaven.tura Fluß aufnimmt. Der Boden ist allethalben, mit Ausnahme der zu hoch gelegenen Bergflächen, die doch noch Kar- toffeln hervorbringen, und der wasserlosen Ebenen, sehr fruchtbar, nir- gend mehr< als an den Ufern des Meeres und in den gut bewässerten Thälern; lange Dürre bringt aber in manchen Gegenden Hnngersnoth hervor.— Berühmt ist das Land durch seinen Silb erreichthum; auch Gold wird viel gewonnen. Es gab Jahre, in denen 25mill. Piaster geprägt wurden. Durch die inneren Unruhen der letzten Zeit sind die Bergwerke sehr vernachlässigt, blühen aber jetzt, da Deutsche, Englische und Nordamerikanische Gesellschaften st'ch derselben angenom- men haben, wieder auf. Andere Metalle finden sich, sind aber, da man bislang nur Gold und Silber suchte, weit weniger benutzt; höchst wahrscheinlich enthalten aber die nördlichen unbekannten Länder noch große Mineralschätze in ihrem Schooße. Reiche Eisengruben sind in neueren Zeiten eröffnet, auch Zinn, Kupfer, Quecksilber und B'lei wird jetzt gewonnen. Salz findet sich von allen Arten; ganze Flächen haben salzhaltigen Boden und mehre Gewässer sind salzig. Schwefel und Salpeter liefern einige Gegenden bereits. Höchst wichtig sind die Erzeugnisse des Pflanzenreichs. Ausfuhrpro- dnkte sind: Baumwolle, Vanille, Zucker, Sassaparille, Jalappe, Kakao, Piment, Mahagoni- und Campeche Holz. Indigo und Taback sind noch nicht zu eigenem Bedarf hin- reichend, Öl und Wein noch weniger, weil beides ehemals, um dem Spanischen Handel damit keinen Abbruch zu thun, nicht gebauet wer- den durfte; der Kaffeebau verbreitet sich immer mehr; Tabacks- bau ist nicht bedeutend und Monopol der Regierung. Herrliche Wal- dungen bedecken den Abhang der Gebirge, sind aber in manchen Ge- genden zu wenig geschont. Sie bestehen aus den mannigfachsten bei uns unbekannten Baumarten, aus verschiedenen Arten von Eichen, Erlen, Platanen; selbst aus Tannen und Fichten bis zu ei- ner Höhe von mehr als 12,000 F. Man hat alle Arten Europäischer Südfrüchte und Obstarten, unter denen manche hier einheimische Sorten; verschiedene Balsamb.äume, z.b. den Li quid ambar-, Kopaiv- und Tolubaum; Tamarinden, Kokos- u. a. Pal- men, Sassafras, Färbehölzer und zahllose Arten der herrlich- sten Zierpflanzen. In S. gedeihet vorzüglich die Vanille. Als wichtigste Rahrungspflanze bemerken wir den Mais; ferner Ananas, Maniok, Bataten, Jgnamen, Oca u. a. durch ihre Wurzeln nützliche Gewächse, selbst Erdäpfel und Kartoffeln. In den hö- heren Bergflächen werden auch die Europäischen Getreidearien gebauet. Der Pisang oder Bananenbaum liefert der warmen Region eine höchst wohlschmeckende Frucht, der Taschenpfeffer das allgemeinste Gewürz und die Agave oder Maguey, durch den aus dem Blumenschafte gezogenen Saft ein beliebtes Getränk, Pulque (ke) genannt, so wie deren Blätterfasern Seile und Papier. Der

8. Abt. 2 - S. 839

1830 - Hannover : Hahn
Vereinigte Staaten. Einleitung. 839 nach. Mais gedeihet vorzüglich in S. und W., Weizen ist allge- mein , schlägt jedoch in No. bisweilen fehl, Ta back wird in S. bis 40° gebauet, Baumwolle und Reis in S. bis 36°, Zuckerrohr bis 31£°, Ahorn zucker ist besonders in den mittleren und W. Staa- ten; Indiz ob an soll aufgegeben sein (?). Außer diesen findet man mancherlei Arzneipflanz en, Ginseng, Sassafras, Jpeca- cuanha u. a. Obst, Südfrüchte, Wein (der hier wild wach- sende hat saure Trauben, bessere Arten aber sind aus der alten Welt hierher verpflanzt), viel Hanf und Flachs, Krapp, Kartoffeln in großer Menge; man hat selbst die Theestaude hierher gebracht und sie scheint zu gedeihen. Mannigfaltig ist die Menge der wilden Vegetabilien; ungeheure Waldungen von Nadelhölzern, unter de- nen auch die Sprossentanne, zum Bierbrauen so nühlich, von Eichen, Buchen, Balsampappeln, Eschen, Ahorn, Nuß- baumen, Birken, Akazien, Maulbeerfeigenbäumen, Ze- dern u. a. bedecken das Land; in ihnen findet sich auch die herrliche Magnolie (ins.), die nützliche Wachsmyrthe, die Zypresse, der Tulpen bäum, der Platan und die Ulme, beide von gewal- tiger Stärke, der Bohnenbaum, der Sumach; mancherlei wilde Beeren und unzählige Strauch - und Pflanzenarten , die zum Theil schon nach Europa als Zierpflanzen versetzt sind. Aus dem Thierreiche finden sich alle in der Einleitung erwähnten wilde Arten, von denen wir hier nur noch das Moosthier, den Bison, der Antilope, das Beutelthier, den Waschbären, das Stinkthier, den Kuguar und Jaguar, das Stachelschwein, den Kaiman, die Klapperschlange, Schildkröten und den Ochsenfrosch nennen. Die Gewässer liefern Fische, besonders in der No. Küste Kabliaue, in Überfluß, aber auch aus den entfernteren Meeren holt man Wallfische (selbst aus der Südsee) in Menge. Außerordentlich groß ist die Menge von Vögeln, besonders Sumpf- und Wasser- geflügel, selbst der Kolibri und Papagei leben in W. und der Puter (Truthahn) findet sich in ganzen Heerden wild. Unerschöpflich sind die Steinkohlen- und Bleigrnben, letztere am Mississippi und Missuri, die von 1826 bis 28 — 20 Mill. Pfd. Blei lieferten, erstere fast im ganzen östlichen Gebirgszuge, besonders in N. Eisen findet sich in Menge, auch Kupfer wird gewonnen. Ergiebige Goldsand- lager hat man neuerdings in Nord- und Südkarolina, Braun- stein in Vermont entdeckt, und auch Silber findet sich in Pensylva- nien und Indiana; es giebt große Vorräthe von Schwefel (Neuyork) und Salpeter (Kentucky), Spuren von Zinn in Massachusets. Man hat Quellsalz, reiche Steinsalzlager in W. der Alleghany, Vi- triol, Farbenerden, einige Arten Edelsteine, Marmor und man- cherlei andere nützliche Stein- und Erdarten. Erwähnen müssen wir noch die ungeheuren fossilen Knochen, welche sich besonders am Ohio von Zeit zu Zeit finden, so wie die ungeheuren Höhlen der dortigen Kalkgebirge.— Zwei Menschenstämme sind seit drei Jahrhun- derten noch immer in Kampf und Zwiespalt um den Boden des Lan- des, die alten Urbewohner und die neuen Ankömmlinge. Jene, durchaus rohe Wilde, Indianer genannt, von Jagd und Fischfang,

9. Abt. 2 - S. 572

1830 - Hannover : Hahn
572 Rußland. Di Arzn eipflanzen hat das Land Überfluß. Die großen Wal. düngen sind schon erwähnt; sie bestehen in N. nur aus Nadel- holz und Birken, welche letztere durch den Birkentheer zur Berei- tung des Juchten sehr wichtig und hier besonders einheimisch sind; auch die durch ihren Bast, der zu Flechtwerk aller Dt, zu Schuhen, zum Dachdecken, zu Wagenkörben u. dergl. gebraucht wird, so wichtige Linde ist sehr verbreitet, eben so die Esche, nicht so sehr die Eiche; sehr viele Buchen, welche die südlicheren Waldungen bilden; der S. hat auch den Platan, Buchsbaum, die Mannaesche und die Zi presse. Treibholz an den baumlosen Küsten des Eismeeres. Rindvieh ist in größtem Überflüsse, so daß man in den daran reichen Provinzen Podolien, Wolhynien u. a. dasselbe bisweilen wohl nur des Talges willen schlachtet; in S. hat man auch den Büffel und in den Wäldern findet sich noch bisweilen der wilde Au er ochs; Schafe sind in ungeheurer Menge und auf großen Gütern zum Theil veredelt; in S. ist schon die Art mit dem Fettschwanze; der Muflon lebt vielleicht noch auf dem Ural, so wie wilde Ziegen in S. Die Schweinezucht ist besonders in den W.provinzen sehr bedeutend, in den O. Provinzen, besonders im Kosakenlande, ist dage- gen Pferdezucht ungemein stark; in einigen Gegenden sind schöne Rassen; in den So. Steppen lebt das Pferd halbwild. Der Esel ist nur in S., am Kaspischen See sogar wild. So wie das Kamel (hier das Dromedar) in Südrußland, besonders in der Krimm, am unteren Don und an der unteren Wolga, so das Rennthier im fernsten N. Das eßbare Wild ist in nicht großer Menge; in Tannen lebt der Damhirsch, in Liefland und den benachbarten Provinzen, auch am Ladoga See das Elenthier; desto wichtiger aber ist die Jagd des eigentlichen Pelzwildes und reißender Thiere. Bä- ren und Wölfe sind in Menge, außer diesen Zobel an der Pet- schora; Biber, Marder, Wiesel, Iltisse, Füchse, Dachse, wilde Katzen, Luchse, Ottern, Murmelthiere, besonders Eichhörnchen; Antilopen und Gemsen bewohnen die O. und S. Gebirge und Steppen; Robben finden sich nicht allein am Eis- meere, sondern auch im Kaspischen, im Ladoga und Onegasee. Wildes und zahmes Geflügel (Auer-, Birk-, Schnee- u. Hasel- hühner), besonders Sumpf- und Wasservögel sind in großer Menge, am Eismeere Eidergänse; sehr fischreich sind alle Ge- wässer, besonders die Wolga, die vorzüglich Welse, Lachse, Hau- sen und Störe liefert. Häringe in der Ostsee. Bienen finden sich wild und zahm, in einigen Gegenden auch die Polnische Co- chenille; der Seidenbau in S. will nicht viel sagen. Heuschrecken verwüsten oft. Eisen u. Kupfer werden in großermenge gewonnen (man berechnet die jährliche Ausbeute der Eisengruben im ganzen Reiche auf mehr als 2 Mill. Ztr., der Kupfergruben auf 70 bis 75,000 Ztr.), u. der Ural enthält ungeheure Lager von Goldsand, aber an der Asiatischen Seite, an der Europäischen Seite Platinasand, der reiche Ausbeute giebt, so daß man jetzt schon aus den: gewonnenen Metalle Münzen schlägt. Blei wird in Finnland viel (18,000ztr.) gewonnen; die übrigen Metalle sind zwar vorhanden, doch nicht von

10. Abt. 2 - S. 585

1830 - Hannover : Hahn
585 Kasan und Astrachan. wohnt. Die meisten E. gehören zu den oben erwähnten Stämmen, zu denen noch permier, Sirjänen, Baschkiren, Wogulen und worjaken kommen. Unter den Eingewanderten befinden sich auch Deutsche Loloni- sien. Sehr wichtig ist der Bergbau, der Gold, Kupfer und Eisen liefert. Man zählt über 130 Salzsiedereien. Fabriken sind hier gar nicht, Acker- bau ist nicht wichtig. Jagd und Fischfang ernährt manche der Völker- schaften, die zum Theil, wie die worjaken, keinen Fremden unter sich dulden und die Städte meiden, ganz allein. — Perm a. d. Kama, 6000 E. Erzbischof. Theol. Seminar und Gymnasium. — Lungur a. d. Silva, 7000e. Sitz einer Berghauptmannschaft. Eisenhütten.— Solikamsk an der Kama, 5000e. Salzsiederei. In der Nahe ein botanischer Garten. Zu Asien gehören Jekarerinburg u. a. Vergl. Sibirien. V. Königreich Astrachan — 16,400q. M. 2,850,Oooe. Fast das ganze Land ist Gebirge oder Steppe, nur an den Flüssen ist fruchtbarer Boden. Unter den E. sind viele Tatarische Völkerschaften und längs der Wolga eine Menge Deutscher Colvnien seit 1763. Viele der ersteren sind noch bloße Nomaden; auch kalmückische Stamme, Bu- charen, Raukasier, selbst Inder finden sich hier. Städte nur an den Hauptflüssen. Dies Königreich, welches, wie Kasan, sonst unter Tatari- scher Herrschaft stand, wurde 1557 von Iwan Ii. erobert. 33) Srarch. Astrachan =2 5200 Q- M. 230,000 E. In der ungeheu- ren Steppe, welche die Wolga und Achtuba in 2 Theile trennt, sind mehre Salzseen. Der Boden ist fast allethalben salzhaltig, ja selbst Luft, Regen und Thau enthalten Salztheile. In der Ebene, welche zum Theil so flach ist, daß anhaltender So. Wind das Wasser des Kaspischen Sees oft meilenweit über die Ufer treibt und Schiffe so weit auf das feste Land bringt, daß man sie hernach aus einander nehmen muß, ist eine eigene Erscheinung die riesenmäßige Vergrößerung ferner Gegenstände, so daß man Heidekraut für Bäume ansieht. Bäume (Pappeln, Birken, Ulmen) finden sich nur an den Ufern der Flüsse; einen reizenden Anblick gewährt die Steppe im Sommer durch ihren Blumenflor, der sie, sobald im Früh- jahre nür der Schnee schwindet, zu bedecken anfängt. Die Steppe selbst ist die Sommerweide, die niederen Wiesengründe an den Gewässern lie- fern Heu für den Winter. Selten erhebt sich die Ebene zu Hügeln, noch seltener ist der Fels (Sandstein und Kalk) sichtbar. Die großen Salz- moore bestehen aus einem bodenlosen salzigen Lehmschlamme, der zum Theil auch bei 30° Kälte nicht gefriert (vor einigen Jahren kam eine Heerde scheu gewordener Pferde, 2000 Stück, darin um), ohne alle Vege- tation, nur am Rande mit Salzpflanzen bedeckt. Viele Salzseen, unter denen der Sakrvzkische zwischen den beiden Steppenflüssen Useen, jährlich über 1 Will. Pf. Salz liefert. Die E. sind, außer den Russen, Uralische Losaken, Tataren, theils ansäßig, theils als Nomaden, Nogaier, eben- falls ein zum Theil nomadisirender Tatarenstamm, und die Bukaischen Lirgisen, 12,000kibitken (Zelte), d. h. Familien, stark, welche sich seit etwa 30 Jahren hier niedergelassen haben und etwa 4 Mill. Schafe, 1 Mill. Volger's Handb. d. Geograph. 2te Ausl. 38
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